Nachdem am Morgen mehrere bewaffnete Drohnen in den russischen Luftraum eingedrungen sind, nimmt die Kritik an der russischen Regierung zu. Bundesverteidigungsminister Pistorius verurteilte das Eindringen bewaffneter Drohnen in den polnischen Luftraum als beispiellose Verletzung des Luftraums. Man unterstütze alle Schritte, die die Sicherheit Polens und Europas gewährleisten, sagte der SPD-Politiker gegenüber Journalisten nach einem Auftritt im Bundestag.

Weiter sagte Pistorius, dass es keinen Anlass gäbe, zu vermuten, dass es sich um Konstruktionsfehler handele. „Diese Drohnen sind ganz offenkundig gezielt auf diesen Kurs gebracht worden. Um in die Ukraine zu fliegen, hätten sie diesen Weg nicht fliegen müssen. Sie waren offenkundig, so die Ansagen aus Polen, auch entsprechend munitioniert. Es hätte also auch jederzeit etwas passieren können.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz verurteilte den Vorfall scharf. Regierungssprecher Stefan Kornelius sagte dazu: „Russland hat Menschenleben in einem Staat gefährdet, der der NATO und der EU angehört. Dieses rücksichtslose Vorgehen reiht sich ein in eine lange Kette von Provokationen im Ostseeraum und an der Ostflanke der NATO. Die Bundesregierung verurteilt dieses aggressive russische Vorgehen auf das Schärfste.“ 

Vertreter der NATO-Staaten trafen sich auf Antrag Polens am Nachmittag in Brüssel, ein abschließendes Urteil ist allerdings bisher noch nicht gefallen, teilte NATO-Generalsekretär Mark Rutte mit. Laut ihm sei Russlands Vorgehen absolut rücksichtslos – ganz gleich, ob die Luftraumverletzung absichtlich erfolgt sei oder nicht. Der britische Verteidigungsminister John Healey teilte nach einem Treffen mit Vertretern auf Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und der Ukraine mit, die britischen Streitkräfte angewiesen zu haben, eine Verstärkung der NATO-Luftverteidigung über Polen zu verstärken.

Auch US-Präsident Trump verurteilte die Vorfälle. Nach Angaben des Weißen Hauses wolle der US-Präsident wegen des Vorfalls mit Polens Präsidenten Karol Nawrocki telefonieren. „Präsident Trump und das Weiße Haus verfolgen die Berichte aus Polen, und es gibt Pläne, dass Präsident Trump heute mit Präsident Nawrocki sprechen wird„, so ein Vertreter des Weißen Hauses.

Quelle: tagesschau.de