Die Deutsche Bahn testet entlang der Bahnstrecke Karow und Malchow im Süden von Mecklenburg-Vorpommern neue Antennen. Dort sind 13 Masten von den neuen Antennen installiert worden. Dort will man einen zum Laborfahrzeug umgerüsteten ICE fahren lassen und dort eine verbesserte Mobilfunk-Internetverbindung testen.

Das Ziel ist, eine schnelle und verlässliche Internetverbindung in allen Mobilfunknetzen zu ermöglichen, auch auf langen und abgelegenen Strecken. Dafür werden hohe und niedrige Funkfrequenzen miteinander kombiniert.

Die Versuche könnten Hinweise darauf geben, wie sich auf wichtigen Bahnstrecken in ganz Deutschland der Empfang im Zug deutlich verbessern lässt. Das Projekt, das den Namen „Gigabit Innovation Track XT“ (GINT XT) trägt, ist erst im letzten Jahr mit ersten Messfahrten gestartet und ist den Angaben der Bahn zufolge vorerst bis zum Jahresende angelegt.

Die vier deutschen Mobilfunkanbieter nutzen erstmals gemeinsam die Technik für ihren Test, erklärte ein Sprecher der Bahn gegenüber dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL. Das Ziel des Projekts ist, Gigabit-Verbindungen zu ermöglichen, das sind Verbindungen mit Downloadraten von 1.000 Megabit pro Sekunde (1 Gigabit). Dazu wird entlang der Teststrecke im Frequenzbereich von 3,6 Gigahertz im Standard 5G gefunkt. Bisher spielt 5G in dem hohen Frequenzband bei der Bahnstrecken-Versorgung nur eine Nebenrolle, weil die Reichweite der Antennen etwa einen Kilometer beträgt.

Die Bahnstrecke Hamburg–Berlin soll, nachdem sie generalsaniert wurde, als erste Bahnstrecke gleisnahe Masten bekommen. Mit ihrer Hilfe soll die Deutsche Bahn in Zukunft intern über den neuen Standard FRMCS kommunizieren. Aber auch die Mobilfunknetzbetreiber sollen die Masten nutzen können, um Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug anbieten zu können.

Quelle: SPIEGEL, dpa