Die Deutsche Bahn hat im 1. Halbjahr 2025 einen Verlust in Höhe von 760 Millionen Euro eingefahren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich das Minus immerhin um fast eine Milliarde Euro verringert, teilte der Konzern mit. Für das 1. Halbjahr 2024 hatte die Bahn 1,6 Milliarden Euro Verlust ausgewiesen. Als Gründe nannte man damals die hohen Investitionen, Unwetter und Streiks. Die Nachrichtenagentur dpa hatte schon gestern (30.07.) über diese Zahlen berichtet.
Der Umsatz legte in den ersten 6 Monaten um 3,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro zu. „Aufgrund der störanfälligen Infrastruktur, der hohen Zahl zusätzlich notwendiger Baustellen und der infolgedessen weiterhin schlechten Pünktlichkeit blieb der Umsatz insgesamt unter den Erwartungen„, erklärte die Bahn. Im Dezember 2024 erhöhte man die Ticketpreise um durchschnittlich 5,9 Prozent. Der Umsatz solle weiterhin auf 27 Milliarden Euro steigen, so die Bahn. Dafür ist aber ein besseres 2. Halbjahr nötig.
Bahnchef Richard Lutz sagte: „Wir kommen Schritt für Schritt voran„. Spürbar verringerte sich die Verschuldung der Bahn durch den im April erfolgte Verkauf der Logistiktochter DB Schenker. Gegenüber dem Jahresende 2024 sind die Verbindlichkeiten um 10,5 Milliarden auf rund 22 Milliarden Euro gesunken.
Die Bahn versucht derzeit, mit einem umfassenden Sanierungsprogramm wieder in die Spur zu kommen. Zu den wirtschaftlichen Problemen und beim Problem der Pünktlichkeit kommt eine marode Infrastruktur dazu, der für den stetig steigenden Verkehr kaum noch Platz ist. Die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD schaffte gerade mit einem 500 Milliarden Euro schweren Sondertopf zur Modernisierung der Infrastruktur. Damit soll auch das Schienennetz erneuert werden.
Das Programm soll in allen drei Bereichen, Infrastruktur, Betrieb, Finanzen, bis Ende 2027 Verbesserungen bringen. Unter anderem mit der umfassenden Sanierung von rund 40 hochbelasteten Strecken gelingen. So wird ab morgen (01.08.) wird die wichtige Zugverbindung zwischen Hamburg und Berlin für die Modernisierung gesperrt. Das Ganze wird neun Monate dauern.
Für die Bahn ist die Gütersparte DB Cargo das Sorgenkind im Konzern. Sie transportierte im Halbjahr 10 Prozent weniger, der Umsatz sank um 9 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Die Tochter muss spätestens 2026 profitabel werden, sonst wird sie auf Druck der EU-Kommission zerschlagen. Der Nahverkehr entwickelte sich besser. So hat die DB Regio hat sich aus der Verlustzone gekämpft und erzielte einen Gewinn von 103 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um sieben Prozent. Der Fernverkehr schrieb operativ mit minus 59 Millionen Euro noch rote Zahlen, aber es gibt ein deutliches Ergebnis. Der Umsatz stieg um gut 6 Prozent.
Die Pünktlichkeitsquote der Bahn im Fernverkehr war wieder sehr schlechte. 63,4 Prozent der Züge sind im 1. Halbjahr mit weniger als 15 Minuten Verspätung ans Ziel gekommen, teilte die Bahn mit. Im Jahresvergleich waren es noch 62,7 Prozent.
Quelle: ARD



