Die DFB-Frauen haben bei der Frauenfußball-Europameisterschaft in der Schweiz nach einem harten Kampf gegen Frankreich das Halbfinale erreicht. Nach über 100 Minuten in Unterzahl besiegten die deutschen Fußballfrauen die Französinnen im Elfmeterschießen mit 6:5. DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger parierte zwei Schüsse. Nach 120 Minuten stand es 1:1.
Neben Berger, die zum fünften Elfmeter antrat, verwandelten auch Janina Minge, Linda Dallmann, Rebecca Knaak, Klara Bühl und Sjoeke Nüsken. Berger parierte die Schüsse von Amel Majri und Alice Sombath. Sara Britz vergab als einzige Deutsche.
Beim Spiel in Basel sorgte Sara Linder für die erste Schrecksekunde, als sie mit einem Zusammenprall mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Nach 5 Minuten Behandlungspause konnte dann doch noch weiterspielen. Doch der nächste Schock kam schnell: Hendrich zog Griedge Mbock im deutschen Strafraum an den Haaren. Schiedsrichterin Tess Olofsson blieb nach ihrer Ansicht der Videobilder keine Wahl und gab Strafstoß und für deutsche Abwehrspielerin die rote Karte. Grace Geyoro verwandelte den Elfmeter, mit etwas Dusel (15.) die Führung.
Der deutsche Matchplan wurde durch die rote Karte und das 0:1 über den Haufen geworfen, zumal Linder dann doch vom Feld musste, für sie kam Sophia Kleinherne. In der 25. Minute dann köpfte Sjoeke Nüsken mit einem Eckball von Klara Bühl zum Ausgleich.
Das deutsche Team kämpfte dann leidenschaftlich und machte Frankreich das Leben schwer. Delphine Cascarino ließ die Fans in der 40. Minute jubeln, aber sie stand bei ihrem Hacken-Treffer hauchzart im Abseits (40.). Viel mehr gelang den Französinnen in der Offensive nicht.
In der zweiten Hälfte prägten vor allem Fouls und Spielunterbrechungen das Spiel, begünstigt durch Olofssons recht kleinliche Regelauslegung. Bei allem defensiven Einsatz mangelte es der deutschen Elf an Entlastungsangriffen, die wenigen Phasen von Ballbesitz waren zu kurz zum Durchschnaufen. So wuchs dann der Druck auf Ann-Katrin Bergers Tor beständig.
Berger entschärfte einen Schuss von Cascarino (56.), kurz danach war sie aber geschlagen, vermeintlich. Einen Kopfball von Marie-Antoinette Katoto konnte Berger nur abprallen lassen, Geyoro staubte erfolgreich ab. Die schwedische Schiedsrichterin nahm den Treffer nach einem Blick auf den VAR-Monitor aber zurück: Maeller Lakrar hatte bei Katotos Kopfball im Abseits gestanden und damit aktiv ins Geschehen eingegriffen, indem sie zum Ball ging und damit verhinderte, dass Berger den Ball aufnehmen konnte (60.).
Etwas später war es Nüsken, die der Geschichte des verschossenen Elfmeters bei diesem Turnier ein weiteres Kapitel anfügte: Bei einem seltenen deutschen Angriffe wurde Jule Brand von Selma Bacha im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Pauline Peyraud-Magnin wehrte Nüskens schwachen Schuss ab – die Riesenchance zur Führung war futsch. Doch den DFB-Frauen gelang es weiter im Spiel zu bleiben. In der Verlängerung legten die deutschen Fußballfrauen dann den Fokus auf die Abwehrarbeit. Minge fälschte eine Flanke per Kopf in Richtung eigenes Gehäuse ab und zwang die deutsche Schlussfrau zu einer Glanzparade (104.).
Im Elfmeterschießen gelang es Deutschland dann zum Sieg gegen die Französinnen. Im Halbfinalspiel am Mittwoch (23.07.) spielen die DFB-Frauen gegen Weltmeister Spanien.
Quelle: ZDF



