Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende ihrer Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), schließt Gespräche ihrer Partei mit der AfD nicht grundsätzlich aus. Gegenüber dem ZDF erklärte sie, dass es derzeit keine Gespräche gebe, aber sie ergänzte: „Wenn Sie mich fragen, ob ich auch mit Herrn Chrupalla reden würde, wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe, wie es in Thüringen bei dem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der Fall war: ja selbstverständlich.“

Wagenknecht argumentierte, dass dies normal sein sollte in der Demokratie. Ausgrenzung und Redeverbote seien undemokratisch und „eine Ohrfeige für diese Wähler, die sie nur noch mehr an die AfD binden“. Weiter sagte die BSW-Vorsitzende: „Es war einfach dumm, dass die AfD wieder bei den Bundestagsposten ausgeschlossen wurde.“ Sie forderte, dass die „Brandmauer-Politik“ gegen die AfD beendet werden soll.

Hintergrund ist ein Treffen zwischen der AfD und dem BSW in Thüringen. Die Fraktionschefs der beiden Parteien, Björn Höcke (AfD) und Frank Augsten (BSW), hatten sich getroffen. Daraufhin hat AfD-Chef Tino Chrupalla das Treffen mit dem BSW auf Bundesebene dem Nachrichtensender WELT bestätigt.

Das BSW regiert in Thüringen zusammen mit der CDU und der SPD. Stärkste Fraktion im Thüringer Landtag ist die AfD, die auch beim letzten Jahr die Landtagswahl gewonnen hatte. Der Verfassungsschutz in Thüringen hat die AfD als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft.

Quelle: ZDF