Beim Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul haben mehrere Staats- und Außenminister das israelische Vorgehen gegen den Iran scharf kritisiert. Die Türkei warnt sogar vor einem Flächenbrand, der die globale Sicherheit gefährdet. Iran droht den USA mit Konsequenzen, sollten sie sich daran beteiligen.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan warf Israel beim Gipfeltreffen vor, mit seinen Angriffen auf den Iran die gesamte Region zu destabilisieren. Er sagte: „Es gibt kein palästinensisches, libanesisches, syrisches, jemenitisches oder iranisches Problem, aber es gibt eindeutig ein israelisches Problem.“ Die anhaltenden militärischen Aktionen gegen den Iran bezeichnete er als „endlose Aggression“, die beendet werden müssten, um eine Eskalationsspirale zu verhindern.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte Israel. Er warf dem Land „Banditentum“ vor und rief die muslimischen Länder zur Solidarität auf. „Wir werden nicht zulassen, dass regionale Grenzen mit Blut gezogen werden“, betonte Erdoğan. Besonders scharf kritisierte der türkische Präsident den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und verglich dessen Handeln mit dem Auslöser des Zweiten Weltkriegs. Erdoğan sagte: „So wie der Funke, den Hitler vor 90 Jahren entzündete, die ganze Welt in Brand setzte, dienen auch die zionistischen Ambitionen Netanjahus heute keinem anderen Zweck, als unsere Region und die Welt in eine riesige Katastrophe zu stürzen.“

Am Rande des Treffens in Istanbul trat auch der iranische Außenminister Abbas Argahtschi vor die Presse und nutzte die Bühne für deutliche Worte. Er kündigte an, den israelischen Angriff auf iranische Militär- und Atomanlagen auf dem Gipfel zur Sprache zu bringen. Gleichzeitig kritisierte er die USA. Diese seien „von Anfang an“ an der „Aggression“ beteiligt gewesen, trotz offizieller Dementis. Sollte sich das US-Militär an den Angriffen beteiligen, dann wäre das nach Angaben des iranischen Außenministers „sehr gefährlich“ für alle Beteiligten.

Die USA unterstützen Israel bisher nur bei ihrer Verteidigung, wie es aus Regierungskreisen heißt. US-Präsident Donald Trump betonte zuletzt, dass er für diplomatische Lösungen noch etwa zwei Wochen Zeit geben wolle, bevor er über eine mögliche militärische Beteiligung entscheiden werde.

Quelle: ZDF