Der Präsident von Ecuador, Daniel Noboa, hat die Stichwahl der Präsidentschaftswahl gewonnen. Der Sohn eines schwerreichen Bananen-Unternehmens bekam 55,9 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach der Auszählung von fast allen Stimmzetteln mitteilte. „Die Tendenz ist mathematisch unumkehrbar, sagte die Leiterin des Wahlamts, Diana Atamaint. Seine Herausforderin, die linke Kandidatin Luisa Gonzáles bekam 44, 2 Prozent.

Noboa sagte nach Bekanntgabe der Ergebnisse: „Das war ein historischer Sieg – es gibt keine Zweifel daran, wer der Gewinner ist“. Seine Rivalin zweifelt die Resultate allerdings an. „Wir erkennen das Ergebnis nicht an„, sagte Gonzáles vor ihren Anhängern. Sie verlangt eine Neuauszählung der Stimmen.

Für den 37-jährigen Präsidenten sind die Herausforderungen in dem Land in Südamerika enorm. Ecuador steckt in einer massiven Sicherheitskrise. Mächtige Drogenbanden machen sich in dem Land bereit, über die Pazifikhäfen werden große Mengen an Drogen vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt. Noboa verhängte einen Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Drogenbanden. Viele der 18 Millionen Ecuadorianer sorgen sich zudem über die schlechte Wirtschaftslage ihres Landes. Seit dem letzten Jahr steckt das Land in einer Rezession, Armut und Arbeitslosigkeit haben zugenommen.

Noboa wurde 2023 erstmals zum Präsidenten gewählt. Damals war er mit 35 Jahren der jüngste demokratisch vom Volk gewählte Staatschef von Ecuador. 2023 kam es damals zu Neuwahlen, als der damalige Präsident Guillermo Lasso das Parlament auflöste und Neuwahlen angesetzt hatte. Noboa hatte lediglich die restliche Amtszeit von Lasso zu Ende geführt.

Quelle: ZDF