Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner will nicht möglicher neuer Bundeslandwirtschaftsminister werden. Das hat der Wunschkandidat von CSU-Chef und Ministerpräsident von Bayern, Markus Söder, überraschend in einer persönlichen Erklärung bekanntgegeben. Es hatte vorher Proteste von Umwelt- und Tierschützern gegen ihn und eine mögliche Kandidatur gegeben.
Söder reagierte mit Bedauern auf den Verzicht Felßners. Er sei „ein exzellenter Fachmann und hervorragender Mensch“, sagte der Ministerpräsident von Bayern. Der CSU-Vorsitzende ist empört über die Proteste gegen seinen Wunschkandidaten. Er nannte die Proteste ein „kriminelles Verhalten“ der Aktivisten.
Aktivisten der Organisation „Animal Rebellion“ hatten direkt auf dem Privatgelände des Bauernpräsidenten protestiert. „Ich bin nicht bereit, diese Gefährdung für mich und meine Familie hinzunehmen“, sagte Felßner. Seine Frau und ein Mitarbeiter hätten während dieses Vorfalls „Angst um Leib und Leben“ gehabt. Die Aktivsten seien auf seinen Hof vorgedrungen und hätten dort dann auf dem Dach Bengalos gezündet. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken bestätigte den Vorfall auf dem Hof.
Kritiker von Felßner erinnerten daran, dass er einen Strafbefehl wegen Boden- und Gewässerverunreinigung akzeptiert hatte. Es ging dabei um die Einleitung von Sickerwasser aus Silos in den Boden. Zudem hatten die Organisation Campact und das Umweltinstitut München Online-Petitionen gegen den möglichen Karrieresprung des CSU-Mitglieds gestartet. So heißt es, dass Felßner einseitig die Interessen der Agrarindustrie vertrete und die Klimaschutzmaßnahmen wolle er abschaffen. Er sei ein Umweltsünder und leugnet die Gefährdung der Artenvielfalt durch Pestizide.
Söder hatte Felßner als Wunschkandidat für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers schon im November 2024 präsentiert. Berichte, er habe in der CSU womöglich auch den Rückhalt verloren, seien „Schwachsinn“, sagte Felßner. Als mögliche Ersatzkandidatin wird nun schon vereinzelt die bayrische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) gehandelt.
Quelle: ARD