Nach dem schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl vor fast einem Monat werden innerhalb der Partei personelle Konsequent gefordert. Zwei SPDler fordern nun Co-Chefin Saskia Esken öffentlich zum Rücktritt auf.
Der Oberbürgermeister von Fürth, Thomas Jung, sagte dem „Tagesspiegel“: „Für die Genossin Esken sehe ich eigentlich keine weiteren Aufgaben in der Parteiführung, die letztlich für die SPD auch Fortschritt und Mehrwert bringen könnten.“ Jung plädierte dafür, dass die Partei nur noch von Lars Klingbeil geführt werden sollte. „Ich glaube, dass die SPD mit der Stärkung von Lars Klingbeil durch den gleichzeitigen Partei- und Fraktionsvorsitz einen ersten richtigen, wichtigen Schritt gegangen ist“, sagte er. Für ihn zähle Klingbeil „zu den absolut Guten“, sagte Jung weiter. Er sei ein „Hoffnungsträger für die Zukunft der SPD„. Die Sozialdemokraten müssten sich jetzt auf „einen starken Mann“ fokussieren.
Auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag forderte einen Rückzug von Esken von der Parteispitze. Eine langjährige Vorsitzende, die im eigenen Bundestagswahlkreis nur 12,9 Prozent der Erstimmen hole, habe „erkennbar keine Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Freitag dem „Tagesspiegel“. Dies sei eine unbedingte Voraussetzung für die Akzeptanz in der Partei. „Daher wäre es im Interesse der SPD wünschenswert, wenn Saskia Esken zeitnah selbst zu dieser Erkenntnis kommen und von sich aus zurücktreten würde“, sagte sie weiter. Zudem kritisierte Freitag die Medienarbeit von Esken: „Es wäre sicher für uns deutlich besser gewesen, wenn es so manche Äußerungen und manches Interview von Saskia Esken nicht gegeben hätte.“
In der SPD sind viele Politiker auch einig, dass sich was in der Partei verändern muss. Esken sprach auch von personellen Veränderungen in der Führung der Partei.
Quelle: ARD, Tagesspiegel