Heute (7. Januar) hat sich der Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo zum zehnten Mal gejährt. Frankreich hat heute den Opfern dieses islamistischen Anschlags mit 12 Opfern gedacht. Nach einer Schweigeminute wurde die französische Nationalhymne gespielt. Mit dabei bei der Gedenkveranstaltung waren auch der französische Präsident Emmanuel Marco und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo.
Bei dem Anschlag am 7. Januar 2015 sind zwei Brüder, die sich zum Terrornetzwerk Al-Qaida bekannten, in die Redaktion des Satiremagazins eingedrungen und hatten dort ein Massaker verübt. Sie bezeichneten ihre Tat als Vergeltung für die von Charlie Hebdo veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed, die in den Augen vieler Muslime eine Gotteslästerung sind. Unter den 12 Toten ist auch ein Polizist, der auf offener Straße erschossen wurde.
Es folgte danach eine Welle extremistischer Gewalt, die Frankreich dazu zwang, seine Sicherheitspolitik und sein Engagement für die Meinungsfreiheit zu überdenken. Weltweit wurde heftig über die Meinungsfreiheit diskutiert. Tage später griff ein Attentäter eine Polizistin und einen koscheren Supermarkt in der französischen Hauptstadt Paris an. Dort fand auch eine Gedenkzeremonie statt. Dort wurden insgesamt 17 Menschen getötet. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen.
In den Tagen nach dem Angriff auf Charlie Hebdo hatten Millionen Menschen ihre Solidität bekundet und sich mit Schildern, wo draufstand „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“) zur Pressefreiheit und zum Widerstand gegen Extremismus bekannt.
Jetzt, 10 Jahre später, scheint diese Einmütigkeit zerbrochen zu sein. Kommentatoren schreiben, dass jüngere Generationen zunehmend kritisch auf Satire blicken, die sie als spalterisch oder unsensibel empfinden, besonders gegenüber marginalisierten Gruppen.
Charlie Hebdo selbst gibt sich 10 Jahre danach ungerührt. Die Ausgabe zum 10. Jahrestag des Anschlags zeigt auf dem Titelblatt die Überschrift „Unzerstörbar“ mit einer Karikatur eines Lesers, der auf einem Sturmgewehr sitzt. In einem Leitartikel verteidigte der Direktor des Satireblatts, Direktor Laurent Sourisseau, die Macht der Satire. Er schrieb: „Wenn Du lachen willst, heißt das, dass Du leben willst.“
Quelle: ARD