Regierungsfeindliche Kämpfer in Syrien haben nach eigenen Angaben die Hauptstadt Damaskus eingenommen. Das hat die Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) am Sonntag (08.12.) über den Messengerdienst Telegramdienst erklärt. Auch der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahmen, bestätigt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) das Eindringen der islamistischen Rebellen.
Ein dpa-Korrespondent berichtete von lauten Explosionen und schweren Maschinengewehren. Einwohner in Damaskus sagten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass sie heftige Schüsse gehört haben. Soldaten der Präsidentengarde sollten die Stadt verlassen haben, berichten Augenzeugen.
Der syrische Machthaber Baschar al-Assad soll Damaskus mit einem unbekannten Ziel verlassen haben, heißt es nach Angaben von Abdel-Rahman unter Berufung auf syrische Offiziere. Zwei hochrangige Armeeoffiziere haben gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass Assad in ein Flugzeug gestiegen ist und Damaskus verlassen hat. Die islamistischen Rebellen verkündeten auch die Flucht des syrischen Machthabers. Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali bleibt eigener Darstellung zufolge im Land und gab bekannt, dass er beim Machtwechsel kooperieren wolle. In einer Videobotschaft sagte er: „Wir sind bereit, (die Macht) an die gewählte Führung zu übergeben“. Das Volk müsse jetzt über diese Führung entscheiden.
Die Bewohner der syrischen Hauptstadt flüchteten sich Berichten zufolge vor dem Eintreffen der Rebellen im Libanon. Nach Meldungen über die Flucht von Assad soll es aber auch Jubel in Damaskus gegeben haben. Anwohner sollen Medienberichten zufolge auf der Straße geklatscht haben. In den sozialen Netzwerken gibt es Videos, wo Anwohner auf Panzer kletterten und feierliche Gesänge einstimmten. Einige haben auch getanzt.
Vorher hatten verschiedene Rebellengruppen aus dem Süden und dem Norden Damaskus genähert. Gestern hatten die Rebellen die strategisch wichtige Stadt Homs eingenommen. Die sich abzeichnende Einnahme von Homs wurde von Experten vorher als möglicher Wendepunkt im Bürgerkrieg in Syrien bezeichnet.
Seit 13 Jahren dauert der Bürgerkrieg gegen die Regierung in Syrien schon an. So mündete dieser Bürgerkrieg zu einem internationalen Krieg mit Beteiligung, wo Russland, der Iran und die USA ihre Interessen verfolgen.
Quelle: ZDF