Bei der Parlamentswahl in Japan zeichnet sich ein Debakel für die Liberaldemokratische Partei LDP von Ministerpräsident Shigeru Ishiba ab. Die Regierungspartei, die von einem Spendenskandal erschüttert ist, hat ihre bisherige alleinige Mehrheit verloren, berichteten japanische Medien übereinstimmend auf Basis von Wählerbefragungen nach der Schließung der Wahllokale.

Die größte Oppositionspartei, die Konstitutionelle Demokratische Partei Japans des ehemaligen Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda, legte den Prognosen zufolge zu.

Ob die LDP mit ihrem Koalitionspartner Komeito trotz der Verluste wieder die Mehrheit im japanischen Parlament haben wird, war erst ungewiss. Ishiba sprach am Sonntagabend (27.10.) Ortszeit im japanischen Fernsehen von einem harten Urteil der Wählerinnen und Wähler. Man müsse die Abstimmung mit Demut annehmen. Er deutete an, dass man notfalls mit der Opposition zusammenarbeiten werde.

Die oppositionelle konservative Demokratische Partei für das Volk, die als möglicher Koalitionspartner gehandelt worden war, schloss schon in der Wahlnacht eine Beteiligung mit der LDP aus.

Ishiba ist erst seit Anfang Oktober Ministerpräsident von Japan. Er trat die Nachfolge von Fumio Kishida an.

Quelle: SPIEGEL