Vor einem Jahr beschäftigte die sogenannte „Runtime Fee“ von Unity sehr lange die Gaming-Branche. Denn kleine wie große Studios, die Spiele unter der weit verbreiteten Unity Engine entwickeln, sorgten sich um die Finanzierung ihrer bestehenden und künftigen Videospiele. Der Grund für dieses kontroverse Thema war, dass anstelle einer einfachen, kalkulierbaren, monatlichen Flatrate samt Grundgebühr, Unity eher pro Download abrechnen wollte.
Abseits der schlechten Kommunikation und kurzer Friss-oder-Stirb-Vorlaufzeit wurde dann schnell offenkundig, dass das Modell mit einer sehr heißen Nadel gestrickt wurde. Auf genaue Fragen, wie hinsichtlich der datenschutzkonformen Erhebung oder mit dem Umgang von Abo-Diensten wie dem von Xbox und Co, konnte Unity keine belastenden Antworten liefern.
Die Debatte um „Runtime Fee“ hat das Vertrauen in Unity sehr beschädigt. So musste dann der langjährige CEO John Riccitiello wenige Wochen später zurücktreten. Danach erlebte das Unternehmen eine Reihe von Umstrukturierungen und es wurden Mitarbeiter entlassen. Die Aktie von Unity verlor in den vergangenen 12 Monaten mehr als die Hälfte ihres Werts.
Jetzt will Unity den Befreiungsschlag probieren und kündigte in einem Blog-Eintrag an, dass man nach intensiven Gesprächen sich entschieden hat, die „Runtime Fee“ zu verwerfen, und zwar endgültig, schrieb CEO Matt Bromberg. So wird die Umsatzgrenze von 100.000 Dollar auf 200.000 Dollar erhöht. Wer mehr erwirtschaftet, muss sich dann für die Profi-Version entscheiden. Dieser Tarif steigt dann mit Wirkung zum 1. Januar 2025 um 8 Prozent auf 2.200 Dollar pro Platz. Studios mit einem Jahresumsatz von jeweils 25 Millionen Dollar müssen mit einer Preiserhöhung von 25 Prozent rechnen.
Künftige Abo-Anpassungen will man rechtzeitig kommunizieren und nicht unterjährig in Kraft treten lassen. Die Kunden sollen sich zudem auch darauf verlassen können, dass einmal akzeptierte Bedingungen so lange gelten, wie die jeweilige Version auch zum Einsatz kommt. Bei einem Wechsel auf neuere Fassungen gelten dann wohl andere Konditionen.
Quelle: Gameswirtschaft