Als Reaktion auf den Wahlsieg der Rechten in Frankreich bei den Parlamentswahlen sind mehrere Menschen in mehreren Städten auf die Straße gegangen. In Paris sind Tausende Menschen auf den Place de La République gegangen. Sie schwenkten Regenbogenfarben mit dem Aufdruck „Pace“. Manche sind auf das Monument geklettert und haben Pyrotechnik gezündet.

Es gab aber auch Kritik an Staatspräsident Emmanuel Macron und seiner Einwanderungspolitik. Auf dem Platz hat auch das Linksbündnis seinen zweiten Platz bei der Wahl gefeiert.

In Lyon haben sich in der Innenstadt Hunderte Menschen versammelt. Auf Fotos war zu sehen, wie sich die Menschen tröstlich umarmen, andere halten Schilder mit der Aufschrift „Tous contre le RN“ („Alle gegen den RN“). Es gab zu einem spontanen Demonstrationszug, an dem nach Angaben der Zeitung „Figaro“ 800 Menschen teilgenommen haben. Später wurden auch Straßensperren eingerichtet. Es gab keine Verletzten oder Festnahmen.

Auch in Nantes haben Dutzende Menschen, teils auch vermummt gegen den Wahlsieg der Rechten, demonstriert. Es gab Plakate, wo unter anderem stand: „Ce qu’on aura pas par les urnes, on l’aura par la rue“ („Was wir nicht durch die Wahlurne bekommen, bekommen wir durch die Straße“). Der Demozug führte über die Place Royale zur Präfektur. Nachdem die Demo aufgelöst wurde, beschlossen Autonome, die Polizei mit Feuerwerkskörpern anzugreifen. Die Polizei antwortete mit Tränengas.

Bei der 1. Runde der Parlamentswahlen in Frankreich erreichte das Rassemblement National der Rechtspopulistin Marine Le Pen die meisten Stimmen. Das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron kam auf Platz drei und verlor weiter Stimmen. Das Linksbündnis kam auf den zweiten Platz. Die endgültige Zusammenstellung des französischen Parlaments entscheidet sich am 7. Juli, wenn die meisten Stichwahlen entschieden sind.

Quelle: SPIEGEL