Die israelische Armee hat die Bewohner der Stadt Rafah veranlasst, den Osten der Stadt zu verlassen. Sie sollen sich in das Gebiet Al-Muwassi nahe der Küste begeben, wie aus einer Mitteilung der Streitkräfte hervorging. Die Hilfe in den erweiterten „humanitären Zonen“ sei ausgeweitet worden, heißt es. Es stünden Feldlazarette, Zelte, Lebensmittel und Wasser zur Verfügung.

Die Armee erklärte weiter, dass die Bewohner durch Poster, per SMS, Anrufe und Aufrufe in den Medien auf Arabisch informiert werden. Der Aufruf erfolge im Rahmen einer „begrenzten“ Operation zur Zerschlagung der palästinensischen Islamistengruppe Hamas, sagte ein Sprecher des Militärs auf einer Online-Pressekonferenz.

Wie die Armee weiter berichtet, sind „etwa 100.000 Personen“ von dieser Evakuierung betroffen. In Rafah im südlichen Gazastreifen haben rund 1,2 Millionen Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas gesucht. Die israelische Regierung von Rechtspopulist Benjamin Netanjahu bezeichnet die Stadt als letzte verbliebene Hochburg im Gazastreifen. Vier Bataillone der Terrororganisation sollen dort noch aktiv sein.

Unklar ist, ob die israelische Armee in diese genannten Gebiete vordringen wird, um Zivilisten herauszuholen, oder ob es nur diese Aufrufe geben wird. Offen ist auch, ob die Hamas verhindert, dass Menschen Rafah verlassen können.

Israel kündigte schon vor Monaten eine Bodenoffensive in Rafah an, um dort die restlichen Strukturen der Hamas zu zerschlagen. Israels Verbündete waren seit Monaten eindringlich vor einer Offensive, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge befinden. Israel sieht aber keine andere Wahl, um diese Offensive durchzuführen und damit die Hamas kampfunfähig zu machen.

Quelle: ARD