Nach nur knapp einem Jahr im Amt tritt der schottische Regierungschef Humza Yousaf zurück. Er kommt damit einem Misstrauensvotum im Regionalparlament zuvor. Er wird auch den Vorsitz der Unabhängigkeitspartei SNP abgeben. Bis ein Nachfolger feststeht, will der 39-Jährige im Amt bleiben, kündigte er an.
Seine SNP hatte nach dem Bruch der Regierungszusammenarbeit mit den Grünen vergangene Woche keine Mehrheit mehr im Regionalparlament. Daraufhin kündigte die Opposition ein Misstrauensvotum gegen den „First Minister“ an. Die Grünen warfen Yousaf vor, das Vertrauen zerstört zu haben. Er habe sich dafür entschuldigt.
Er habe den Schmerz über diese Entscheidung unterschätzt. Yousaf zeigte sich auch zuversichtlich, dass sein Nachfolger oder Nachfolgerin erfolgreich eine Minderheitsregierung führen werde.
Die SNP muss jetzt einen neuen „First Minister“ vorschlagen. Als Kandidaten gelten der ehemalige Regierungsvize John Swinney sowie die Abgeordnete Kate Forbes, die im März 2023 gegen Yousaf knapp bei einer internen Abstimmung verloren hat. Auch der schottische Gesundheitsminister Niel Gray und Bildungsministerin Jenny Gilruth werden als mögliche Nachfolger genannt.
Sollte es innerhalb der nächsten 28 Tage keinen neuen Regierungschef geben, kommt es zu Neuwahlen. Yousaf wurde im März 2023 der neue Regierungschef, nachdem bisherige Regierungschefin Nicola Sturgeon zurückgetreten ist.
Quelle: ZDF