Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Chaliva, hat seinen Rücktritt angekündigt. Das hat Israels Militär nach übereinstimmenden Medienberichten heute (22.04.) bekannt gegeben. Er übernehme die Verantwortung für die Fehler des Geheimdiensts am Rande der Attacke der radikal-islamischen Hamas vom 7. Oktober 2023, heißt es.
In seinem Rücktrittsgesuch bittet Chaliva um eine Untersuchung der Vorfälle vom 7. Oktober. „Diesen schwarzen Tag“ trage er Tag und Nacht mit sich herum, schreibt er. Ein persönliches Versäumnis wird im Schreiben nicht eingeräumt. Er schreibt aber von einer generellen Verantwortung. Das Militär bestätigte die Meldungen auf der Plattform X. Er habe als Führungskraft damals die Verantwortung innegehabt. Man danke ihm für seine 38-jährige Dienstzeit im Militär.
Terroristen der Hamas und anderer extremistischen Gruppen hatten am 7. Oktober des letzten Jahres vom Gazastreifen aus Israel überfallen. Sie haben dazu noch ein schlimmes Massaker verübt. Auf israelischer Seite sind mehr als 1.140 Menschen getötet worden und 250 Menschen als Geiseln genommen und nach Gaza verschleppt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
In Israel war der Schock dieses Angriffs groß. Geheimdienste hatten vorher so einen Angriff aus Gaza heraus für nahezu unmöglich gehalten. Nach Angaben von Expertinnen und Experten soll Israel einen Hamas-Angriff trotz der Überwachung noch kurz vor Beginn für unmöglich gehalten haben.
Quelle: SPIEGEL
