Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Möglichkeit eines Einsatzes westlicher Soldaten in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Nach einem Treffen von rund 20 Ländern, die mit der Ukraine verbündet sind, sagte Macron, dass es derzeit keinen Konsens für eine Truppenentsendung gibt, aber auch nichts ausgeschlossen wird. Das Hauptziel sei, sicherzustellen, dass Russland den Angriffskrieg nicht gewinnt.
Einige NATO- und EU-Mitglieder denken laut dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico über die Entsendung von Soldaten auf bilateraler Basis in die Ukraine nach. Bisher haben die NATO-Staaten vermieden, eigene Truppen dorthin zu schicken, um zu betonen, dass es sich nicht um einen Konflikt zwischen der NATO und Russland handelt.
Macron erklärte, dass auf der Konferenz eine Koalition gebildet wurde, um die Ukraine mit Raketen und Bomben mittlerer und längerer Reichweite zu versorgen, um Schläge weit hinter den russischen Linien auszuführen. Er erwähnte jedoch nicht, welche Länder sich beteiligen würden. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte vor der Konferenz Bedenken gegen die Entsendung von Taurus-Marschflugkörpern.
Die Initiative aus Tschechien, Munition aus nicht europäischen Ländern für die Ukraine zu kaufen, wurde ebenfalls diskutiert. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte kündigte an, dass sein Land sich mit mehr als 100 Millionen Euro daran beteiligen würde. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte, dass die EU hinter ihrer Zusage, eine Million Schuss Artilleriemunition zu liefern, zurückgeblieben sei. Man wollte eine Million Schuss Artilleriemunition. Doch nur 30 Prozent seien bisher geliefert worden. Macron nannte das ein „unvorsichtiges Versprechen„.
21 europäische Staats- und Regierungschefs kamen auf Einladung Macrons in Paris zusammen, um über weitere Hilfe für die Ukraine zu beraten. Macron erklärte, dass dies angesichts der sich weiter verhärtenden Position Russlands erforderlich sei.
Quelle: ZDF