Israelische Soldaten sind heute (15.02.) nach Militärangaben in ein Krankenhaus im Süden des Gazastreifens eingedrungen. Armeesprecher Daniel Hagari sprach von einem „präzisen und begrenzten Einsatz im Nasser-Krankenhaus“ in Chan Junis. Das Ziel war es, Leichen von Geiseln zu bergen. Es seien mehrere Tatverdächtige festgenommen worden, heißt es von der Armee. Das Ziel sei auch da, „Hamas-Terroristen zu fassen, einschließlich jener, die verdächtigt werden, am Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein“, bei dem 1.200 Menschen getötet wurden.
Einem Sprecher der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge stürmten die Truppen das Nasser-Krankenhaus und zerstörten eine Wand. Vorher wurden zahlreiche Menschen aus der Klinik in dem heftig umkämpften Gebiet geflohen.
Die Behörde warf Israel einen „massiven Einfall“ in das Krankenhaus vor. Dabei sei heftig geschossen worden, wobei viele der sich dort aufhaltenden Vertriebenen verletzt worden seien. Das Militär habe medizinisches Personal angewiesen, alle Patienten in ein älteres Gebäude zu verlegen, das für deren Behandlung nicht gut ausgestattet sei. Die Evakuierung sei für viele Patienten nicht möglich, sagte ein Sprecher zum Nachrichtensender Al Jazeera.
Die Gesundheitsbehörde hatte in der vergangenen Nacht mitgeteilt, dass bei dem israelischen Beschuss ein Patient getötet wurde und weitere verletzt wurden. Die Informationen ließen sich aber nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee dagegen teilte mit: „Wir haben glaubhafte Geheimdienstinformationen, denen zufolge die Hamas im Nasser-Krankenhaus Geiseln festgehalten hat (…) Terroristen haben offenbar auch von dem Krankenhaus aus agiert.“ Man geht davon aus, dass sich die Leichen der Geiseln auf dem Gelände des Krankenhauses befinden könnten. Der Einsatz mit Spezialkräften sei schon lange vorher vorbereitet worden. Es ist nicht nötig, die Klinik zu räumen.
Quelle: ZDF