Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihren Kurs auf Zinserhöhung gegen die Inflation mit einer erneuten Erhöhung des Leitzins fort. Die Zinsen werden um 0,25 Prozentpunkte angehoben, wie im Mai. Das ist schon die achte Anhebung in Folge, seitdem die Notenbank im vergangenen Sommer nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik auf einen Straffungskurs umgeschwenkt war.
Die Zentralbank geht zugleich nun von einem niedrigen Wirtschaftswachstum in diesem und den nächsten Jahr aus. Sie reduzierte ihre Vorhersagte für 2023 von 1,0 Prozent auf 0,9 Prozent, für 2025 und 2026 senken sie es von jeweils 1,6 auf 1,5 Prozent. Die EZB gab keine klaren Hinweise für mögliche weitere Zinsschritte.
Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken von überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt damit bei 3,50 Prozent, das höchste Niveau seit 22 Jahren. Der zentrale Leitzins, also der Satz, zu dem Geschäftsbanken sich das Geld bei der EZB leihen können, steigt damit auf 4 Prozent.
Zudem teilte die EZB mit, dass die künftigen Beschlüsse des EZB-Rats dafür sorgen werden, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebraucht werden. Dies soll eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Zwei-Prozent-Ziel ermöglichen.
Quelle: n-tv.de