In Finnland haben die Sozialdemokraten die Parlamentswahl verloren. Trotz Zugewinnen lag die Partei von Ministerpräsidentin Sanna Marin auf Platz drei hinter den Konservativen, die die Wahl gewonnen haben und den Rechtspopulisten. Die Partei von Ex-Finanzminister Petteri Orpo kam auf 20,8 Prozent, die Rechtspopulisten der Finnen-Partei kamen auf 20,1 Prozent. Die Sozialdemokraten kamen nur noch auf 19,9 Prozent.
Marin räumte die Niederlage ihrer Partei ein. Sie sagte am Sonntagabend (03.04.) vor ihren Anhängern: „Glückwünsche an den Wahlsieger.“ Weiter sagte sie: „Die Demokratie hat gesprochen.“ Sie verwies darauf, dass ihre Partei erstmals nach langer Zeit Zugewinne verzeichnet hat. „Wir haben es gut gemacht“, sagte sie.
Der Wahlsieger, Petteri Orpo, kündigte die Bildung einer neuen Regierung unter Führung der Nationalen Sammlungspartei an. Der 53-Jährige sagte gestern Abend: „Wisst ihr was? Das war ein großer Sieg.“ Im Wahlkampf hatten die Konservativen auf wirtschaftliche Themen gesetzt. Er schloss eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten nicht aus.
Für eine Mehrheit im finnischen Parlament braucht man 200 Sitze. Die Konservativen haben im neuen Parlament 48 Sitze, die Finnen-Partei 46 und die Sozialdemokraten 43 Sitze. Mit wem Orpo als erstes Reden wird, ist noch offen. Marin machte klar, dass sie und andere linksgerichtete Parteien keine Koalition mit der rechten Finnen-Partei eingehen werde.
Marin ist seit Ende 2019 Regierungschefin in Finnland. Die 37-Jährige führte eine Mitte-Links-Koalition aus gleich fünf Parteien an und wird von vielen Finnen als junge und schlagkräftige Anführerin gesehen und geschätzt. Unter ihrer Führung hatte das Land nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Mitgliedschaft der Nato beantragt. Im Wahlkampf ging es eher nicht um die Nato-Mitgliedschaft, sondern mehr inländische Themen.
Quelle: ZDFheute.de