In diesem Jahr war die Deutsche Bahn so unpünktlich wie noch nie. Im Fernverkehr war die Bahn von Januar bis November im Schnitt 65,6 Prozent der Züge pünktlich. Doch in den Sommermonaten Juli und August lag die Quote sogar jeweils unter 60 Prozent. „Pünktlichkeitsquoten der Bahn haben ein historisches Tief erreicht“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Thomas Bareiß (CDU) der „Rheinischen Post“.
Die Zeitung zitierte aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion von CDU/CSU. Demnach ist die aktuelle Pünktlichkeitsentwicklung nach Auffassung der Bundesregierung „nicht zufriedenstellend“. In manchen Regionen sei die Pünktlichkeitsquote zeitweise unter 50 Prozent gefallen.
Vor allem im Sommer haben sich die Züge immer verspätet. In den Monaten Juni, Juli und August fiel die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr auf jeweils unter 60 Prozent. Bei der Bahn gelten Züge als pünktlich, die mit weniger als sechs Minuten Verspätung ans Ziel kommen. In diesen drei Monaten waren mehr als jeder fünfte Fernzug mehr als 15 Minuten zu spät.
Im September und im Oktober waren die Züge dann wieder pünktlicher unterwegs. Doch im November drehte sich der Trend wieder. Ein Sprecher der Bahn teilte dem ZDF mit: „Die sehr hohe Auslastung des Netzes und intensive Bautätigkeit kombiniert mit externen Störfaktoren – wie die Sabotage von Infrastruktur und die mehrwöchige Sperrung einer Hauptmagistrale des Schienenverkehrs – haben in diesem Herbst die Pünktlichkeit deutlich nach unten gezogen.“
Im Oktober wurde durch Unbekannte in Herne (NRW) und in Berlin ein Glasfaserkabel durchgetrennt. Dadurch brach das Funknetz der Bahn zusammen und legte den Zugverkehr in weiten Teilen von Norddeutschland lahm. Im November kollidierten bei Gifhorn zwei Güterzüge, was zur Folge hatte, dass die Strecke zwischen Berlin und Hannover wochenlang gesperrt war. Für den Dezember erwartet man keine Verbesserung.
Quelle: ZDF