Nach mehr als sieben Monaten Haft in Großbritannien ist der ehemalige Tennis-Star Boris Becker entlassen worden. Der 55-Jährige sei aus dem Gefängnis entlassen worden und soll aus dem Vereinigten Königreich abgeschoben werden, berichtet die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag (15.12.). Es wird damit gerechnet, dass Becker umgehend nach seiner Entlassung nach Deutschland ausgeflogen wird.
Der Rest seiner Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verfällt. Becker darf aber erst dann in seiner Wahlheimat Großbritannien zurückkehren, wenn der Rest der Haftstrafe abgelaufen ist. Er lebt seit Jahren in der Hauptstadt London, besitzt aber nicht die britische Staatsbürgerschaft.
Nach britischem Recht können Häftlinge eigentlich erst auf Bewährung entlassen werden, wenn sie die Hälfte seiner Haftstrafe verbüßt haben. Im Fall von Boris Becker wäre dies erst nach 15 Monaten gewesen, also erst Ende Juli 2023 hätte er gehen dürfen. Doch er profitiert von einem speziellen Entlassungs- und Abschiebungsprogramm. Dafür kommt jeder ausländische Häftling in Frage, „der bis zu zwölf Monate vor dem frühesten Entlassungszeitpunkt aus dem Gefängnis entlassen und abgeschoben werden kann“, heißt es.
Becker wurde Ende April in London verurteilt, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Er war 2017 schon gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Daraufhin musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen und ließ dabei aber nach Ansicht des Gerichts einige wichtige Teile aus.
Quelle: RND