Die ehemalige Gazprom-Tochter Sefe wird verstaatlicht. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium am Montag (14.11.) mitgeteilt. Seit April stand das Unternehmen schon unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur.
„Grund ist die handelsbilanzielle Überschuldung der Sefe und die dadurch drohende Insolvenz, die die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährden würde“, begründete das Wirtschaftsministerium den Schritt, der so auch schon erwartet wurde. „Um diese Gefahr abzuwenden und die operative Geschäftstätigkeit der Sefe aufrechtzuerhalten, wird nun der Eigentümerwechsel vollzogen und das Unternehmen stabilisiert“, heiß es weiter. Eine entsprechende Verordnung sei zu Wochenbeginn im Bundesanzeiger veröffentlicht worden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grünen) sagte nach Angaben eines Sprechers, dass man alles tun wolle, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehöre es auch, die systemrelevanten Unternehmen am Gasmarkt bei Bedarf zu stabilisieren, um die Gasversorgung zu sichern.
Sefe – die Abkürzung für „Securing Energy for Europe“ – hatte im Frühjahr schon von der Förderbank KfW Kredite im Umfang von 11,8 Milliarden Euro bekommen. Dieses Darlehen wurde nun auf 13,8 Milliarden Euro aufgestockt, teilte der Bund mit. Ein Großteil davon werde dann in Eigenkapital umgewandelt, was die EU-Kommission noch genehmigen muss.
Quelle: ZDF