Durch den südlichen Strang der Druschba-Pipeline fließt seit vergangenen Donnerstag (04.08.) kein russisches Öl mehr nach Europa. „Am 4. August wurde die Lieferung von russischem Öl über das Gebiet der Ukraine gestoppt“, erklärte das russische Staatsunternehmen Transneft am Dienstag (09.08.). Als Grund gab man an, dass Ende Juli eine Banktransaktion wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland abgelehnt wurde.
Der Konzern leistete die Zahlungen an den ukrainischen Pipeline-Betreiber Ukrtransnafta nach eigenen Angaben zwar am 22. Juli. Das Geld wurde aber am 28. Juli zurückgenommen, weil die Zahlung nicht durchgegangen sei. Nach Angaben der Gazprombank, die die Zahlung abgewickelt habe, sei das Geld wegen den Beschränkungen der Europäischen Union zurückgegeben worden.
Von den Lieferausfällen sind Ungarn, die Slowakei und Tschechien betroffen, erklärte das Unternehmen weiter. Normalerweise liefert Russland pro Tag rund 250.000 Barrel Öl über den südlichen Zweig der Druschba-Pipeline. Der nördliche Strang, über den Polen und Deutschland versorgt werden, verläuft nicht durch die Ukraine, sondern durch Belarus. Diese Lieferungen, so Transneft, würden „wie gewohnt“ fortgesetzt.
Die EU-Staaten hatten sich im April auf ein schrittweises Öl-Embargo gegen Russland verständigt. Ungarn, die Slowakei und Tschechien hatten aber auf Verweis auf ihre starke Abhängigkeit von russischen Lieferungen eine weitgehende Ausnahme der Lieferungen über die Druschba- Pipeline durchgesetzt.
Quelle: zdf.de