Nach der Messerattacke an der Hochschule in Hamm ist am Samstag (11.06.) eine 30-jährige Frau aus Essen an ihren Verletzungen gestorben. Das hat die Staatsanwaltschaft Dortmund mitgeteilt.

Am Freitag (10.06.) hatte ein 34-Jähriger Mann in einem Hörsaal der Hochschule Hamm-Lippstadt mit einem Messer um sich gestochen. Ein Mann und eine Frau sind leicht verletzt worden, zwei weitere Frauen wurden schwer verletzt, darunter auch die jetzt Verstobene. Die Polizei spricht von einer „Amoktat“.

Der Täter wurde gestern in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Ermittler gehen nach einem psychiatrischen Gutachten davon aus, dass der Student bei der Tat voll schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war. Er habe unter Verfolgungsängsten und Wahnvorstellungen gelitten, sagte der Staatsanwalt Henner Kruse. Er habe die Angegriffenen für Mitglieder einer Gruppe gehalten, die ihm nach dem Leben trachte. Erst zwei Tage zuvor habe einen Selbstmordversuch unternommen und sei deswegen in eine psychiatrische Klinik gekommen. Am Freitagmittag habe er sich aber selbst entlassen.

Der Polizei Hamm war der Täter bekannt, aber ist nicht vorbestraft. Anfang April habe er Anzeige erstattet, weil er sich verfolgt fühlte, sagte Hamms Polizeipräsident Thomas Hubera. Er sei damals offen mit seiner psychischen Erkrankung umgegangen. Daraufhin habe es eine sogenannte Gefährdungsbewertung gegeben. So wurde eine Eigen- und Fremdgefährdung bei ihm aber ausgeschlossen worden.

Quelle: n-tv.de