Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ will Bundeskanzler Olaf Scholz noch vor dem G7-Gipfel Ende dieses Monats in die ukrainische Hauptstadt Kiew reisen. Er plane den Besuch zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi, berichtete die Zeitung unter Berufung auf französische und ukrainische Regierungskreise.
Ein Sprecher der Bundesregierung wollte den Bericht gestern Abend nicht kommentieren. Aus dem Elyseé-Palast aus Paris heiß es, dass man diesen Bericht nicht bestätigten wolle. Zahlreiche Regierungschefs sind seit Kriegsbeginn nach Kiew gereist, um ihre Solidarität mit dem vom Russland angegriffenen Land zu demonstrieren.
Zuletzt hatte Scholz gesagt, er würde nach Kiew reisen, wenn konkrete Dinge zu besprechen wären. Die Ukraine hofft darauf, dass die Europäische Union bei ihrem Gipfeltreffen am 23./24. Juni das Land zum Beitrittskandidaten erklären würde. Dazu will die EU-Kommission nächste Woche eine Empfehlung abgeben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte schon vor Wochen Bundeskanzler Scholz nach Kiew eingeladen. Zuerst standen aber Verstimmungen wegen der kurzfristigen Absage einer Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier von ukrainischer Seite im Weg. Nachdem diese Irritationen dann ausgeräumt waren, verwies Scholz darauf, dass es ihm bei einer so einer Reise nicht um Symbole, sondern um Inhalte geht: „Ich werde nicht mich einreihen in eine Gruppe von Leuten, die für ein kurzes Rein und Raus mit einem Fototermin was machen. Sondern wenn, dann geht es immer um ganz konkrete Dinge.„
Quelle: zdf.de