Nach einer wochenlangen Blockade haben gut 250 ukrainische Soldaten das Azov-Stahlwerk in Mariupol verlassen. Darunter seien 53 Schwerverletzte, teilte der ukrainische Generalstab mit.

Auch seine 211 weitere ukrainische Kämpfer in eine von russischen Truppen besetzte Ortschaft gebracht worden. Sie sollten später in einem Gefangenaustausch freikommen, heiß es.

An der Evakuierung weiterer Kämpfer im Stahlwerk Azostal werde noch gearbeitet. Die ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte: „Dank den Verteidigern von Mariupol haben wir kritisch wichtige Zeit für die Formierung von Reserven, eine Kräfteumgruppierung und den Erhalt von Hilfe von unseren Partnern erhalten.“ Alle Aufgaben zur Verteidigung der Hafenstadt, die durch russische Truppen fast völlig zerstört wurden, wurden erfüllt. Ein Freikämpfen von Azovtal sei nicht möglich. Das Wichtigste sei jetzt, das Leben der Verteidiger von Mariupol zu wahren.

Die Schwerverletzten seien zur medizinischen Behandlung in der von prorussischen Separatisten kontrollierten Stadt Nowoasowk gebracht worden, heiß es. Die restlichen Soldaten sind in den Ort Oleniwka gekommen. Das russische Verteidigungsministerium hatte vorher von einer Feuerpause für die Evakuierung gesprochen. Mehrere Hundert Soldaten sollen sich noch im Stahlwerk befinden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte in seiner Videobotschaft: „Wir hoffen, dass wir das Leben unserer Leute retten können.“ An dieser Evakuierung waren neben den ukrainischen Behörden, sondern auch das Internationale Rote Kreuz und die Vereinten Nationen beteiligt gewesen.

Quelle: zdf.de