Was Landwirt:innen schon lange befürchtet haben tritt nun dank des Krieges in der Ukraine schneller in Kraft als erwartet.
Die Preise für Getreide (Hafer, Weizen, Mais) steigen an der Börse in die Höhe. Russland und Ukraine gelten auf dem Parkett als „Kornkammer der Welt“ da gut ein Drittel des Weltweitgehandelten Getreides von dort stammt und derzeit nicht gehandelt werden kann,
Laut dem Handelsblatt fürchten Länder wie Libanon, Syrien, Libyen und Somalia Engpässe bis Hungernöte, da deren Weizenimporte zu 90% aus der Ukraine stammten. Aber auch hier innerhalb der EU sind Staaten wie zum Beispiel Irland davon betroffen.
Seit Anfang des Jahres hat sich der Preis für eine Tonne Weizen fast verdoppelt. Anfang Januar noch bei 280€ kostete die Tonne neulich 420€. Wen das jetzt nicht interessiert, sollte mal kurz in sich gehen und nachdenken wo überall Weizen benötigt wird. Brot, Brötchen, Kuchen, Nudeln, Weizenbier und Pizza als Beispiele.
Bei Mais sieht es nicht besser aus und der Raps ist gerade dabei die 900er-Marke zu knacken (derzeit bei 850€). Vor einem Jahr lag der Raps bei ca. 425€. Aus Raps wird nicht nur Öl als Nahrungsmittel hergestellt, sondern ist ein guter Ersatz für das Erdöl um Kraftstoffe und Schmieröl herzustellen. Der Rapsschort wiederum ist ein gutes Futtermittel.
Gestiegene Preise heißt nicht automatisch dass die Bauern mehr verdienen, da auch das Saatgut dementsprechend teurer wird. Hinzu kommt dass Düngemittel fehlen und teurer geworden sind, Geräte fehlen und natürlich fehlen Arbeitskräfte. Durch steigende Anzahl der Extremwetter in Europa (Klimawandel) kommt es zudem zu Missernten und verringerter Ernte.
Die Politik in der EU und die Bundesregierung müssen ihre Strategien im Agrarsektor massiv überdenken, da das meiste Importierte Getreide an Nutztiere verfüttert wird.
Zusätzlich kommt die Preissteigerung von Gas, Sprit und Strom jetzt schon hinzu. Der Verbraucher wird demnächst schon einen Preisanstieg merken, sobald die neue Ernte im Sommer eingefahren wurde, wird hier nochmal der Preis ordentlich für die Verbraucher steigen.
Quellen: Handelsblatt (Paywall) und Raiffeisen
Meinung des Autors:
Wenn wir schon so viel Getreide an Nutztiere verfüttern, sollten wir unseren Fleischkonsum massiv zurückfahren, am besten Aufgeben. Dadurch könnten wir mehr Platz für Ackerbau gewinnen und so mehr eigenes Getreide und Gemüse anbauen. Auch den Energiemais für Biogasanlagen sollte man drastisch zurück fahren und durch Getreide und Gemüse ersetzen. Parallel tun wir dadurch der Umwelt auch was zu gute. Massentierhaltung ist sowieso Ethisch der falsche Weg und verursacht jede menge Emissionen. Und die umher Fahrerei wird begrenzt, sodass weniger Autos und LKWs auf den Straßen sind.