Zum ersten Mal seit dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Russland erstmals offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Pipeline Nord Stream 1 gedroht. In einer Rede die im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde, drohte der Vize-Regierungschef Alexander Nowak: „Wir haben das volle Recht, eine ‚spielgerechte‘ Entscheidung zu treffen und ein Embargo zu erlassen auf die Durchleitung des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1.“
Derzeit sei die Pipeline mit maximal 100 Prozent ausgelastet, sagte Nowak. Er äußerte sich mit Blick auf die gestoppte Leitung Nord Stream 2, deren Inbetriebnahme Russland anstrebt. „Aber noch treffen wir diese Entscheidung nicht. Niemand gewinnt dabei“, sagte er weiter.
Doch wegen diesen Anschuldigungen sieht sich Moskau durch die europäischen Politiker in diese Richtung gestoßen. Die Bundesregierung hatte die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 gestoppt, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war.
Nowak meinte, dass Russland die Äußerungen westlicher Politiker, die sich vom russischen Gas und Öl lösen wolle verfolge. Die EU-Politiker würden durch ihre Handlungen die Energiepreise inzwischen überhitzen. Russland gilt als größter Öllieferant in Europa, mit 30 Prozent des jährlichen Verbrauchs von 500 Millionen Tonnen. Über Nord Stream 1 werden 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr geliefert.
Quelle: zdf.de