Der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence hat Behauptungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zurückgewiesen, dass er das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen 2020 noch kippen könnte. Bei einer Veranstaltung sagte er: „Gemäß der Verfassung hatte ich kein Recht, das Ergebnis unserer Wahl zu ändern.“
Weiter sagte Pence: „Präsident Trump hat gesagt, ich hätte das Recht gehabt, die Wahl zu kippen, aber Präsident Trump hat Unrecht.“ Pence habe seine verfassungsmäßige „Pflicht“ getan. Ähnlich hatte er sich auch in der Vergangenheit geäußert, so deutlich wie bei der Veranstaltung in Florida, die am Freitag (04.02.) stattfand, widersprach er Trump bisher aber nie.
Am 6. Januar 2021, als der Wahlsieg von Joe Biden vom Kongress zertifiziert werden sollte, haben radikale Anhänger des Populisten Trump das Kapitol gestürmt. Mit fünf Toten sorgte der Sturm auf die amerikanische Demokratie für weltweit entsetzen. Pence bezeichnete den Angriff als „dunklen Tag in der Geschichte des US-Kapitols“.
Trump selbst glaub noch bis heute, dass er die Wahl gewonnen habe und dass die Demokraten die Wahl ihm „gestohlen“ haben sollen. Nach der Wahl forderte er Pence auf, die formelle Bestätigung von Bidens Wahlsieg im Kongress zu blockieren. Pence, der Trump bis dahin treu ergeben war, hatte sich aber geweigert dies zu machen.
Die Äußerungen von Pence offenbarten die Spaltung der republikanischen Partei. Nur wenige Stunden vorher hatte das Nationalkomitee der Partei den gewaltsamen Sturm auf das Kapitol als „legitime politische Meinungsäußerung“ bezeichnet und strafte auch zwei Parteimitglieder, die Kritiker von Trump sind, ab.
Trump ist nach wie vor bei der Basis der Partei sehr beliebt. Er liebäugelt im Jahr 2024 wieder antreten zu wollen. Pence gilt auch als potenzieller Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in drei Jahren. Mit seiner klaren Position gegen Trump bringt er sich Beobachtern zufolge für das Rennen um eine Nominierung durch die Republikaner in Stellung.
Quelle: zdf.de