Die Zahl der Banken und Sparkassen, die den Sparern Negativzinsen aufbrummen, hat sich nach einer Studie zufolge innerhalb von einem halben Jahr verdoppelt.
Wie das Vergleichsportal Verivox ausgewertet hat, erheben inzwischen 349 Banken und Sparkassen ein „Verwahrentgelt“ bei größeren Summen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto. Das sind 171 mehr als Ende 2020.
Die Geldinstitute verschärfen auch ihre Regelungen. So haben sie den Angaben zufolge den Zinssatz noch weiter in Minus gesenkt, oder reduzieren die Freibeträge, bis zu denen das Guthaben auf dem Konto von Negativzinsen befreit bleibt. Lange Zeit wurde vor allem bei großen Summen ab 100.000 Euro ein Verwahrentgelt fällig. Inzwischen erheben nach Angaben von Verivox zufolge mindestens 102 Geldinstitute Negativzinsen ab einer Gesamteinlage von 50.000 Euro oder weniger pro Kunden.
Zuletzt hatte die Bank ING angekündigt, den Freibetrag von 100.000 auf 50.000 Euro pro Konto zu halbieren. Andere größere Institute wie die Commerzbank und die Postbank haben ähnlichere Schritte angekündigt oder schon gemacht.
Aktuell müssen Geschäftsbanken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Die Kosten geben immer mehr Geldhäuser weiter und berechnen Privatkunden Negativzinsen meist von 0,5 Prozent. Verlangt die Bank von Bestandskunden ein Verwahrentgelt, muss sie das mit den Betroffenen individuell vereinbaren.
Quelle: zdf.de