Nach dem vorläufigen Impfstopp mit dem Vakzin von Astrazeneca wird der für Mittwochabend (17.03.) geplante Impfgipfel von Bund und Ländern verschoben. Das hat ein Regierungssprecher mitgeteilt. Demnach soll zunächst die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zum weiteren Umgang mit dem Impfstoff von Astrazeneca abgewartet werden.

Bei den Beratungen am Mittwoch sollte es auch um die Frage gehen, wie die Hausärzte in die Impfabläufe einbezogen werden können. In den Praxen sollte vor allem Astrazeneca zum Einsatz kommen.

Nach sieben Thrombose-Fälle in zeitlichen Zusammenhang mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens hat am Montag (15.03.) das Gesundheitsministerium überraschend mitgeteilt, dass in Deutschland die Impfungen mit Astrazeneca ausgesetzt werden. Den Angaben zufolge sei der Schritt vorsorglich getroffen worden. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte vorher dazu geraten.

Von den sieben aufgetretenen Fällen mit Blutgerinnseln der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang zur Impfung verliefen drei tödlich, wie PEI-Präsident Klaus Cichutek der ARD sagte. Bisher wurde Astrazeneca in Deutschland über 1,6 Millionen Mal verimpft.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht die Entscheidung kritisch. Der Pandemiebeauftragte des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, Christoph Spinner, sagte der Deutschen Presse Agentur (dpa), dass die Vorfälle sehr selten seien. Zunächst würden vor allem Menschen mit Vorerkrankungen geimpft, diese hätten Teil von vornherein ein gesteigertes Thromboembolie-Risiko.

Experten sagen, dass der Impfplan nicht mehr zu halten sei.

Quelle: zdf.de