Janine Wissler und Susanne Henning-Wellsow sind die neuen Vorsitzenden der Linkspartei. Die 39-jährige Vorsitzende der Linken-Fraktion in Hessen bekam auf dem digitalen Parteitag 84,2 Prozent der Stimmen, die thüringische Fraktions- und Landesvorsitzende Henning-Wellsow bekam 70,5 Prozent.
Die beiden treten die Nachfolge von Bernd Riexinger und Katja Kipping an, die nicht noch einmal angetreten sind. Am Freitag (27.02.) hatte Riexinger in seiner Abschiedsrede zum Kampf für soziale Gerechtigkeit aufgerufen, der gerade in der Corona-Krise notwendiger sei denn je. Kipping appellierte an ihre Partei, dass sie sich für eine Regierungsbeteiligung öffnen sollen. In der Linken ist dies umstritten, weil die Partei in einer Koalition im wesentlichen Politikbereichen zu Kompromissen gezwungen wäre, wie bei der Außen- und Sicherheitspolitik. So sind die Linken gegen Auslandeinsätze der Bundeswehr und für eine Abschaffung der Geheimdienste.
Aber für eine Koalition mit den Grünen und der SPD würde es eh nicht in den aktuellen Umfragen reichen. Die Linke steht bei einer Umfrage der ARD bei sieben bis acht Prozent.
Außerdem haben die Delegierten auf dem digitalen Parteitag einen Leitantrag des Parteivorstandes verabschiedet. Es steht unter dem Motto „Wie wir gerecht aus der Krise kommen – mit einem sozialen, friedlichen und ökologischen Systemwechsel“. Die Linke fordert darin, dass Superreiche stärker an den Kosten der Corona-Krise zu beteiligen und für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
Quelle: ARD