Wegen geplatzter Reisen beim insolventen Reiseanbieter Thomas Cook sind bislang rund 68.000 Anträge auf eine Ausgleichszahlung im Bundesjustizministerium eingegangen. In 5.000 Fällen ist das Geld schon ausgezahlt worden, teilte das Ministerium auf eine Anfrage des tourismuspolitischen Sprechers der Grünen, Markus Tressel, mit.
Bei 18.000 weiteren Anträgen fehlen derzeit noch erforderliche Angaben, die die Antragsstelle nachreichen müssten. Das Verfahren zur Prüfung und Auszahlung sei leider nicht trivial, teilte das Ministerium mit. Der Bund müsse eine Informationskampagne starten, um auch das Offline-Antragsverfahren bekannter zu machen, forderte er. Tressel forderte außerdem, dass die First für den Antrag über den 15. November hinaus verlängert werden soll.
Ende September 2019 hatte die deutsche Thomas Cook nach der Insolvenz der britischen Mutter auch die Zahlungsunfähigkeit gemeldet. Das Unternehmen hatte schrittweise gebuchte Reisen abgesagt, auch wenn sie ganz oder teilweise bezahlt worden waren. Die Bundesregierung entschied im Dezember, betroffenen Pauschalreisenden jeden Teil ihrer Ausgaben zu erstatten, den weder die Zurich-Versicherung noch Dritte ausgleichen. Voraussetzung ist allerdings, dass Kunden ihre Ansprüche zuvor beim Insolvenzverwalter gemeldet und bei der Versicherung geltend gemacht haben.
Quelle: zdf.de