Sparkassenpräsident Helmut Schleweis gibt für die Zeit nach der Corona-Krise einen positiven Ausblick. Die deutsche Wirtschaft sei seiner Meinung nach gut gerüstet für den Neustart nach der Pandemie, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.
Die Unternehmenskunden der 377 Sparkassen hätten Ende April 157 Milliarden Euro Einlagen auf ihren Konten gehalten, 82 Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitrum. Eine Kreditklemme sei nicht zu erkennen. „Da wir auch keine vermehrten Anfragen von Kunden anderer Banken haben, gehe ich davon aus, dass es bei anderen Kreditinstituten ähnlich läuft“, sagte Schleweis. Es könne auch keine Rede davon sein, dass sich Banken und Sparkassen mit Krediten zurückhalten, wie einige Politiker befürchtet hatten, sagte er weiter. „Mit durchschnittlich rund 40 Prozent ist die Eigenkapital-Ausstattung des Mittelstands sehr gut.“ Das erleichtere die Kreditvergabe.
Nach bisher unveröffentlichten Zahlen hätten die Sparkassen im April an Firmen und Selbstständige Kredite über 10,3 Milliarden Euro zugesagt, 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn seien 34,4 Milliarden Euro an Krediten zugesagt, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Nie zuvor hätten Sparkassen nach vier Monaten so ein hohes Kreditvolumen vergeben.