Der Korruptionsprozess gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geht heute los. Am Nachmittag wird er persönlich vor den drei Richtern des Jerusalemer Bezirksgerichts erscheinen. Am ersten Prozesstag soll die Anklageschrift vorgelesen werden.
Erst vor einer Woche wurde Netanjahu wieder als Regierungschef vereidigt worden. Seine fünfte Amtszeit ist wegen dem Prozess äußerst umstritten. Kritiker befürchten, dass er versuchen könnte, seine Verurteilung durch eine systematische Schwächung des Justizsystems und über Gesetzesänderungen zu verhindern.
Im Falle einer Verurteilung müsste er dann zurücktreten, doch dann erst, wenn die Verurteilung rechtskräftig wäre. Bis dahin könnten mehrere Jahre vergehen. Sollte er wegen Bestechlichkeit verurteilt werden, drohen ihm bis zu zehn Jahren Haft. Sollte er wegen Betrugs und Untreue verurteilt werden, drohen ihm drei Jahre Haft.
Netanjahu weist die Vorwürfe gegen ihn vehement zurück. Den Prozess hat er als einen „Witz“ bezeichnet.