Der SPD-Politiker und erster Ministerpräsident von Brandenburg nach der Wiedervereinigung, Manfred Stolpe, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er starb in der Nacht zum Sonntag, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte.
Der amtierende Ministerpräsident von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), erklärte: „Dies ist ein Tag tiefer Trauer. Wir nehmen Abschied von einem großen Mann, der unser junges Land geprägt hat wie niemand sonst. Manfred Stolpe war der Vater des modernen Brandenburgs.“
Auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans äußerte sich und schrieb am Montag auf Twitter, dass ihn Stolpes Tod „sehr traurig“ mache. „Mit ihm verlieren Deutschland, Brandenburg und die Sozialdemokratie eine prägende Persönlichkeit“, fügte er hinzu.
Stolpe wurde 1936 bei Stettin geboren und studierte nach seinem Abitur in Greifswald ab 1955 an der Uni Jena Rechtswissenschaften. Danach zog es ihn in den Kirchendienst. In der damaligen DDR galt er als einer der Vordenker einer Kirchenpolitik, die sich als „Kirche im Sozialismus“ verstand. Nach der Wiedervereinigung wurde er Mitglied in der SPD und trat dann als Spitzenkandidat in Brandenburg bei den ersten Landtagswahlen an, die auch gewann und erster Landeschef des ostdeutschen Bundeslandes wurde.
Im Jahr 2002 wurde er dann unter dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder Bundesverkehrsminister. Im Jahr 2005 zog er sich aus der Politik zurück. Nach einer Krebserkrankung warb er mit seiner Frau für die Vorsorgeuntersuchung.