Der umstrittene Kreispolitiker Robert Möritz ist aus der CDU ausgetreten. Das bestätigte der CDU-Sachsen-Anhalts Generalsekretär Seven Schulze am Freitag auf Anfrage des ZDF bestätigt. Vorher hatte WELT über den Austritt des Politikers berichtet.
In einem auf Freitag datierten Schreiben des Politikers heiß es, er bitte um die „sofortige Niederlegung sämtlicher parteiinterner Funktionen und den sofortigen Austritt aus der CDU“ sowie die Bestätigung der Kündigung, schreibt die WELT. „Um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden und politische Diskussionen zu befrieden, möchte ich hiermit ein persönliches Zeichen setzten“, zitierte die Zeitung weiter aus dem Brief. „Manchmal bedarf es der Besinnung auf die wahren Prioritäten im Leben.“
Möritz war bisher Mitglied im Kreisverband Anhalt-Bitterfeld. Er hatte vor einer Woche nach Enthüllungen über ihn eingeräumt, dass er 2011 bei einer Neonazi-Demonstration Ordner gewesen zu sein. Außerdem trägt er bei Rechtextremisten beliebtes Tattoo aus mehreren untereinander liegenden Hakenkreuzen. Zudem war er ein aktives Mitglied im umstrittenen Verein Uniter, dem Kritiker Verbindungen ins rechtextreme Milieu vorwerfen, und trat erst nach den Enthüllungen aus.
Die Landes-CDU hatte ihm ein Ultimatum gestellt. Er musste bis zum 27. Dezember „lückenlos und vollständig“ seine Aktivitäten und Vernetzungen in der rechtextremistischen Szene darlegen sowie erklären, dass NS-Symbolik wie Hakenkreuze unvereinbar mit den Grundsätzen der CDU-Sachsen-Anhalt seien.
Der Streit um Möritz hatte sich so hochgeschaukelt, dass auch schon die Zukunft der Kenia-Koalition (CDU, SPD, Grüne) in Sachsen-Anhalt infrage gestellt wurde. Holger Stahlknecht, CDU-Landeschef hatte den Vorwurf zurückgewiesen, seine Partei erfahre einen Rechtsruck.