Der Bundestagsabgeordneter Lars Herrmann aus Sachsen ist aus der AfD ausgetreten. Er ist damit auch aus der Fraktion der größten Oppositionspartei im Bundestag ausgetreten. Er bleibt weiterhin im Bundestag vertreten, aber als fraktionsloser Abgeordneter, sagte er.
Zur Begründung gab er an, er sei wegen Kritik am AfD-Vorsitzenden in Thüringen Björn Höcke aus der Landesgruppe Sachsen im Bundestag ausgeschlossen worden, ohne angehört worden zu sein. „Das war für mich der Zeitpunkt, um zu sagen, dass mich nichts mehr hält“, sagte er. Er begründete seinen Schritt damit, dass der Landesverband Sachsen und sein Kreisverband Leipzig-Land mit Vertretern des rechtsnationalen „Flügels“ besetzt seien.
Ausschlaggebend sei auch die Pressekonferenz von Bundesinnenminister Horst Seehofer zusammen mit dem Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt am Mittwoch gewesen. Diese hätten den „Flügel“ als rechtsextremistisch eingestuft. Herrmann, der Bundespolizist ist, sagte: „Als Beamter habe ich auch Pflichten. Diesen werde ich gerecht.“
Herrmann ist der vierte Abgeordnete, der im Laufe der Legislaturperiode aus der AfD-Fraktion im Bundestag, ausgetreten ist. Ausgetreten sind vor ihm Ex-Chefin Frauke Petry, Mario Mieruch und Uwe Kamann.