In Italien wird es eine neue Regierungskoalition geben. Diesmal zwischen der Populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und den Sozialdemokraten. Das hat ein Sprecher des italienischen Staatspräsident Sergio Mattarella am Mittwochabend in Rom verkündet. Vorher hatte der Chef der Sozialdemokraten, Nicola Zingaretti, hatte sich bereiterklärt, den bisherigen parteiloser Giuseppe Conte auch weiterhin als Regierungschef zu akzeptieren. Mattarella wird Conte am Donnerstagmorgen empfangen, teilte das Präsidentenpalast mit.
Die Frage um die Rolle von Conte war Zentrum der Verhandlungen zwischen den beiden Parteien. Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio hatte auf Conte bestanden. Hingegen wollte Zingaretti erst einen anderen Premierminister. Am Morgen sagte er nun, dass trotz desselben Premiers es einen Neuanfang geben müsse. Beim G7-Gipfel in Frankreich hatte Conte am Wochenende international Zuspruch erhalten. Auch Di Maios Verbleib in der Regierung ist sicher. Er soll dann Verteidigungsminister werden.
Die bisherige Regierung zwischen Fünf-Sterne und rechter Lega zerbrach letzte Woche endgültig. Conte hatte seinen Rücktritt eingereicht. Danach wurde geschaut, welche Koalition das Land führen konnte. Hätte es Neuwahlen gegeben, hätte die Lega die meisten Stimmen bekommen. Vermutet wird, dass Lega-Chef Matteo Salvini deswegen die Koalition zerbrechen wollte. Offiziell war es ein Gesetz, was die Fünf-Sterne abgelehnt hatten.