In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der deutsche Bundestag für die Ehe für alle gestimmt. In der Abstimmung setzte sich eine rot-rot-grüne Mehrheit gegen die Unionsfraktion durch. Bei 393 Ja-Stimmen, 226 Gegenstimmen und vier Enthaltungen wurde die Gesetzeslage angenommen. In der Debatte betonte der Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, dass es nicht darum geht, ob Merkel oder Schulz gewinnt. „Ich fordere Sie alle auf, heute für Würde, für Gleichheit und für die Liebe abzustimmen“, sagte er.
Forderungen nach einer Grundsatzänderung für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe hat SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann in seiner Rede im Bundestag erneut zurückgewiesen. „Wenn unsere Verfassung eines garantiert, dann dass jeder in diesem so leben kann, wie er es für richtig hält, wie sie es für richtig hält“, sagte Oppermann während der Debatte. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) bekräftigte stattdessen im Parlament seine Ablehnung der Ehe für alle. Kauder machte jedoch auch seinen „Respekt vor beiden Seiten“ deutlich. Er sei nach „intensivem Nachdenken und Überlegen der Meinung, dass die Ehe der Verbindung zwischen Mann und Frau ist“, sagte Kauder.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt würdigte in der Debatte den „unbeirrbaren“ Einsatz ihres Parteikollegen Volker Beck für dieses Thema. Die Ehe für alle „ist dein Lebenswerk“ sagte sie im Parlament zu Beck. Der homosexuelle Politiker scheidet nach dieser Legislaturperiode aus dem Bundestag aus.
Quelle: heute.de