Sechs Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg, hat die AfD in der Hansestadt ihren neuen Landesvorstand gewählt. Doch bei der Aussprache über den Rechenschaftsbericht des alten Vorstands, hat der Parteitag am Samstag die gesamte Presse ausgeschlossen.

Eingebracht hatte diesen Antrag der Bürgerschaftsabgeordnete Detlef Ehlebracht. Er begründete diesen Antrag damit, dass einzelne Mitglieder der Partei die Öffentlichkeit nutzen könnten, um der AfD sechs vor Wahl Schaden zuzufügen. Später versuche der Landesvorsitzende, Dirk Nockemann, den Vorgang zu relativieren. Es sei nur darum gegangen, dass zum Rechenschaftsbericht Fragen hätten gestellt werden können, die nicht in den Sachzusammenhang gehört hätten. Er verwies auf „einige ganz wenige“ Mitglieder die Anträge gestellt hätten, „die eigentlich wenig zur Sache beitragen konnten“.

Schon vor drei Jahren wurden Journalisten beim Landesparteitag zeitweise ausgeschlossen. Die Hamburger Landespressekonferenz (LPK), die sich als Sprachrohr der politischen Journalisten gegenüber Senat, Bürgerschaft und Parteien versteht, hatte daraufhin deutlich Kritik ausgeübt. Mit dieser Aktion habe die AfD „erneut ihr ablehnendes Verhältnis zu einer freien Berichterstattung und damit zur Pressefreiheit unter Beweis gestellt“, heiß es damals in einem Brief an die Partei. Nockemann, damals erstmals im Amt gewählt, wurde dann aufgefordert, „Derartiges in Zukunft zu unterlassen“.