Die China-Korrespondentin der BBC, Carrie Gracie, setzt ein starkes Zeichen. Denn weil sie weniger Geld verdient als ihre männlichen Kollegen, hat sie nun ihren Job gekündigt. In einem langen offenen Brief schrieb sie: „Genug ist genug“. In dem Brief spricht von einer „Vertrauenskrise“. Demnach habe sie ihren Job als China-Korrespondentin aufgegeben und wolle ihren alten Posten in London wieder haben. „Dort erwarte ich, gleich bezahlt zu werden“, forderte sie.

Außerdem betonte sie, dass es ihr um eine gleiche Bezahlung gehe – und nicht darum, mehr Geld zu verdienen. So würden die beiden männlichen Chefkorrespondenten in den Auslandsbüros des Senders mindestens 50 Prozent mehr verdienen als ihre beiden weiblichen Kollegen. In einem Radio-Interview warf Gracie der BBC vor, nicht genug getan zu haben, um diese Einkommenslücke zu schließen. Unterstützung bekommt sie von vielen Kolleginnen, aber auch von der britischen Journallistengesellschaft. Diese wollen die BBC zu einer Ausgleichszahlung für betroffene Frauen erzwingen.

Der Auslöser dieser Debatte war eine Veröffentlichung der Jahresgehälter ihrer Top-Verdiener, zu der die BBC im Sommer 2017 gezwungen wurde. Der Top-Verdiener der BBC ist Chris Evans. Er bekommt knapp 2,2 Millionen Pfund pro Jahr. Er moderiert eine Moriningshow bei BBC Radio 2. Ein beträchtlicher Teil könnte aber auch von einer kurzen Tätigkeit als Moderator der Sendung „Top Gear“ sein. Generell sind gut zwei Drittel der Top-Verdiener über 150.000 Pfund bei der BBC Männer. Nur zwei Frauen finden sich in der Gehaltsklasse über 400.000 Pfund wieder.

Quelle: Dwdl.de