Bei der Bundestagswahl muss die CSU große Verluste hinnehmen, für die Wahl in Bayern fürchten viele in der Partei ein ähnliches Schicksal. Mit dem Bezirksverband München wackelt nun ein weiterer wichtiger Pfeiler im Machtgefüge von Parteichef Seehofer.

Der Münchner Bezirksverband der CSU entzieht laut „Bild“-Zeitung dem Parteivorsitzenden Horst Seehofer mehrheitlich die Unterstützung. Dem Blatt zufolge forderten acht von neun Kreisverbänden bei einem Treffen einen „personellen Neuanfang“ an der Spitze von Partei und Staatsregierung. Nur der Vorsitzende des Kreisverbandes München-Ost, Vize-Generalsekretär Markus Blume, war dem Bericht zufolge nicht zu dem Treffen am Dienstag geladen, weil er zu seinem Parteichef stehe.

Die Kreisverbände fürchten ein schlechtes Ergebnis bei der Landtagswahl in Bayern im kommenden Jahr – ähnlich wie bei der Bundestagswahl im September. Die CSU fiel auf 38,8 Prozent. Die Kreisverbände geben Seehofer sowie der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schuld an der Wahlschlappe.

Die „Bild“-Zeitung berichtet, die Münchner CSU wolle in der kommenden Woche ein Positionspapier mit den wichtigsten Thesen des Treffens veröffentlichen. Dazu gehöre auch die Forderung nach einem „personellen Neuanfang“, heißt es in dem Bericht. Offen lässt der Bezirksverband München, wer Seehofer ersetzen soll. Ambitionen hat der bayerische Finanzminister Markus Söder.

Der Münchner Bezirksverband ist bereits die dritte CSU-Unterorganisation, in der sich Widerstand gegen Seehofer regt. Nach der Bundestagswahl hatten bereits Vertreter der Bezirksverbände Oberpfalz und Oberfranken dem Parteichef das Vertrauen entzogen.

Quelle: n-tv.de , jog/dpa