Die beiden italienischen Krisenbanken Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza werden auf Kosten der Steuerzahler zerschlagen. Insgesamt könnte die Abwicklung den italienischen Staat 17 Milliarden Euro kosten, sagte der Wirtschaftsminister Padoan nach einer Sitzung des Kabinetts. Die gesunden Teile der beiden Banken soll an die Großbank Intesa Sanpapolo übernommen werden, der Rest landet in einer Bad Bank. Das kostet dem Staat 5,2 Milliarden Euro. Dazu kommen noch 12 Milliarden Euro Staatsgarantinen, um mögliche Verluste durch faule Kredite abzudecken, wie Padoan auf einer Pressekonferenz sagte.

Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank hatte die beiden Banken als wahrscheinlich nicht mehr überlebensfähig eingestuft. Die Zweigstellen der Banken können am Montag regulär arbeiten, dann als ein Teil von Intesa, sagte Padoan. Eigentlich sollte der seit Anfang 2016 greifende „einheitliche Abwicklungsmechanismus“ (SRM) verhindern, dass Banken in der EU mit Milliarden von Steuergeldern gerettet werden. Die Regierung in Rom nutzt aber ein Schlupfloch, das routinemäßige Insolvenzverfahren bei solchen Banken gestattet, die nicht als systemisch wichtig eingestuft werden. Padoan sagte, dass es keine andere Möglichkeiten gab.

Quelle: n-tv.de